Donnerstag, 19. August 2010
So a scheena Dog
"Heute war ein richtig schöner Tag. Zum ersten Mal habe ich heute die brasilianische Sonne gesehen, sie hat von morgens bis abends geschienen. Es war zeitweise sogar warm genug, dass man nur mit T-Shirt rumlaufen konnte.
Unsere Teamer hatten heute eine Überraschung für uns:
auf dem Gelände der Jugendherberge arbeitet auch eine Jugendorganisation mit armen Kindern aus der Umgebung. Man hat uns zum Spielen mit ihnen eingeladen und es war echt schön. Die Kinder hatten sehr viel Verständnis dafür, dass wir kein Wort portugiesisch sprechen und haben sehr langsam gesprochen. Teilweise haben wir dann sogar etwas verstanden. Die meiste Übersetzungsarbeit haben aber die Teamer übernommen, sie haben uns die Regeln der Spiele und wie wir uns vorstellen können erklärt.
Die meisten Kinder sind unglaublich Fußball-begeistert. Fast alle haben in den Spielpausen mit einem der Fußbälle rumgekickt, auch die Mädchen.
Ich habe mich beim Versuch aufs Tor zu schießen, gleich mal wieder schöne blamiert.... Ich bin über den Ball gestolpert und hab mich erst mal schön aufs Gesicht gelegt. Gott sei Dank bin ich nicht zum Fußball spielen hier!
Der Leiter der Jugendherberge, Wagner, hat mitbekommen, wie sehr Lukas und mir sein Bulli gefällt und hat uns zu einer Spritztour eingeladen. Bullis fahren hier in rauen Mengen rum, sie wurden auch noch bis vor kurzem gebaut und wir sind schwer am überlegen, ob wir uns einen kaufen sollen! Die Leute von ABIC haben gemein, dass wir von der Autoidee etwas Abstand nehmen sollten, wegen der Versicherung und der furchtbaren Fahrweise der Brasilianer, aber ich will die Idee noch nicht ganz vergessen!
Am Abend war dann noch gemütliches Beisammensein, wozu auch eine Sambaschule und eine Kapoeraschule eingeladen wurden, um einen kleinen Workshop zu machen. Beides hat mir sehr gut gefallen, aber ich fürchte, dass Kapoera nichts für mich ist. Es handelt sich dabei um eine Art Kampftanz, der von den afrikanischen Sklaven entwickelt wurde. Wenn sie von Weißen gefragt wurden, was Kapoera ist, konnten sie sagen, es sei ein Tanz. In Wirklichkeit sind es aber Kampfbewegungen, die im Rhythmus der Musik ausgeführt werden. Kopoera "spielt" man immer zu zweit.


Noch ein kleiner Nachtrag: Gleich am ersten Abend haben uns die Teamer mit in eine brasilianische Bar genommen. Das brasilianische Bier ist etwas wässriger als das deutsche und wird eiskalt getrunken. Ein Stamperl Cachaca heißt hier Martelino.Das erste Wort, das ich gelernt habe, ist saúde und heißt Prost!"

... link (1 Kommentar)   ... comment


Meine Gastfamilie
Am 2. Tag des Camps hat mich meine Gastfamilie besucht, obwohl sie das eigentlich nicht sollten. Ich wusste bis dahin nur wie sie aussehen, weil sie mir schon ein Email geschrieben hatten. Carlos, der Vater, spricht fließend deutsch, weil er 2 Jahre in der brasilianischen Botschaft in Berlin gearbeitet hat. Er scheint mir eher streng zu sein, aber auch recht gemütlich. Seine Frau Teresinha ist sehr freundlich und herzlich.
Danila, ein der Teamerinnen, hat mir erzählt, dass die Familie schon einmal einen Gastsohn hatte und Teresinha ihn so ins Herz geschlossen hat, dass sie geweint hat, als er wieder abgereist ist. José, mein Gastbruder hat sich dieses Jahr einen neuen Gastbruder gewünscht und deshalb bin ich zu dieser Familie gekommen. José selbst war beim ersten Treffen sehr schüchtern, aber ich glaube, dass sich das noch ändern wird, wenn wir uns erst besser kennen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Endlich da!
So, eine Woche nachdem ich in Brasilien angekommen bin, finde ich endlich die Zeit und den Strom fürs Notebook, an meinem Blog zu schreiben. Ich sitz grad auf meinem riesigen Bett und tipp so vor mich hin :) Bisher habe ich es noch brav durchgehalten, regelmäßig in mein Tagebuch zu schreiben und ich denke, ich werde in meinem Blog Auszüge aus meinem Tagebuch darstellen, dann muss ich erstens nur einmal denken, was ich schreib und 2. schreib ich häufiger Tagebuch, als Blog :)

Mein erster Eintrag ist vom 15. August, also ein Tag nachdem ich hier angekommen bin.

"So fängt es also an: Ich sitze hier im Speisesaal unserer Jugendherberge, eingepackt in Angoraunterhemd, Pulli und dicker Weste und erzähle von meinem ersten Tag in Brasilien. Der Flug war echt super, nach dem Abendessen hab ich meine Oropax reingetan und bin sofort eingepennt. Wieder aufgewacht bin ich pünktlich zum Frühstück um halb 5. Mittlerweile hatte ich dann auch schon die 5 Stunden Zeitunterschied überwunden. Wir mussten noch von Sao Paolo noch Porto Alegre fliegen und haben gleich mal die brasilianische Pünktlichkeit kennen gelernt, der Flieger hatte nämlich ne halbe Stunde Verspätung. Wir wurden dann ins Jugendheim gefahren.
Nebenbei ist es hier scheisskalt!
Die Brasilianer haben keine Heizung, man schläft also mit 3-4 Bettdecken. Das Wasser wird direkt im elektrischen Duschkopf erhitzt und dabei fliegen auch ab und zu Funken.
Wenn ich etwas über das Essen schreiben müsste, dann, dass es in riesigen Mengen vorhanden und unglaublich lecker ist. Wir werden hier regelrecht gemästet! Der normale Essensplan sieht so aus:
Frühstück um 8: Buffet
Kaffeepause um 10 mit allerlei Snacks zum Beispiel kleine Würstchen im Teigmantel und Kuchen
Mittagessen um 12 mit deftigem, warmen Essen, zum Beispiel Fleisch, Reis und Linsen.
halb 4 Kaffeepause mit Snacks
zum Abendessen gibt es nochmal warmes Essen!
was wirklich toll ist, ist dass es zu jedem Essen frische Früchte gibt, wie Ananas, Papaya oder Bananen
Eine kulturelle Sache, die man uns schon beigebracht hat, ist Shimarrao. Das ist eine Art Teeaufguss aus verschiedenen Kräutern und es hat wohl einen ähnlichen symbolischen Stellenwert wie eine Teerunde in China."

... link (0 Kommentare)   ... comment